Die Cola-Dose am Strand von Hawaii
In einer Fortbildung letzte Woche habe ich einen schönen Vergleich gehört. Ein Mensch wäre wie ein Strand auf Hawaii, auf dem eine alte, verbeulte Cola-Dose liegt. Wunderschön, voller Sonne und Freude, das Herz geht einem auf, wenn man dort ist. Und ja, da liegt auch eine Cola-Dose. So what, der Strand ist ja trotzdem prächtig.
Viele von uns können aber in sich selbst den Strand nicht erkennen. Sie sind zu nah dran an der Cola-Dose. Sie ist so wichtig, dass sie riesig wird, übermächtig. Ab und zu ist die Wärme der Sonne spürbar, das irritiert ein wenig und man ist sich nicht ganz sicher, wie man das unbekannte, angenehme Gefühl einordnen soll. Aber bevor man sich’s versieht, rückt die gewohnte Cola-Dose wieder in den Mittelpunkt.
Ich glaube, ob in uns selbst eher der Strand oder die Cola-Dose dominiert, ist auch entscheidend dafür, was wir in anderen Menschen sehen. Bin ich selbst nur auf meine Cola-Dose fixiert, wird mir wahrscheinlich an anderen auch als erstes ihre Cola-Dose auffallen. Das Schöne, Liebenswerte, Freudvolle tritt in den Hintergrund. Und wenn ich einem Menschen begegne, der ganz offensichtlich Dose Dose sein lässt und seinen Strand genießt, werde ich skeptisch und neidisch. „Der ist an einem schönen Strand und ich nicht. Wie unfair!“
Dabei ist er immer da, der Strand von Hawaii. In allen. In uns selbst! Und ob ich ihn in mir sehe oder nur die alte, verbeulte Cola-Dose, kann niemand anders für mich entscheiden. Das kann ich nur selbst. Niemand kann meine Sorgen, Trauer, Wut, Angst oder Überforderung von heute auf morgen wegzaubern, auch ich selbst nicht. Dafür gibt es kein Mittel. Aber ich kann immer entscheiden, wie mächtig ich meine Belastungen werden lasse. Ob ich mich von ihnen erdrücken lasse, oder ob ich einen Schritt zur Seite gehe und auch den schönen Strand genieße.
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