Ich liebe den Sommer – aber manchmal quält er mich auch

Seit ich – mit Beutel am Bauch – gesund bin, beschäftigen mich wieder alltägliche Dinge. Zur Zeit die Tücken des Sommers und wie man am besten damit umgeht. Aber was gibt’s denn da überhaupt für Fallen und Stolpersteine, fragst Du Dich jetzt vielleicht. Ist nicht Sonne, Wasser, relaxen und mal loslassen nicht herrlich erholsam?

Natürlich! Der Sommer ist – gleich nach dem Frühling – meine liebste Jahreszeit. Ich hab’s gern warm und fühl mich am wohlsten, wenn ich nicht drei Schichten Kleidung brauche. Aber im Sommer fällt es mir auch am schwersten, meine Routinen beizubehalten und so auf mein Gesamt-Wohlgefühl zu achten. Ich bin ständig unterwegs, esse viel öfter auswärts als sonst, kann keinem Eis widerstehen und auch zu einem guten Achtel Wein oder einem Glas Champagner kann ich nur schwer nein sagen. Vor allem, weil ich seit meiner Stoma-OP alles wieder viel besser vertrage als vorher. Kurzum:

Ich genieße das Leben in vollen Zügen.

Und ich finde, genau so muss es auch sein. Auch wenn es klischeehaft und abgedroschen klingt: Wenn man krank ist und nur sehr eingeschränkt am Leben teilnehmen kann, dann lernt man tatsächlich wieder zu schätzen, wie schön es ist, einfach mit nassem Bikini und einem Campari-Spritz in der Hand am Steg zu liegen, und sich schon aufs nächste Eis zu freuen. Alles Dinge, die die letzten beiden Jahre nicht wirklich möglich waren. Ich genieße jeden Tag, jede Minute und koste alles Schöne aus, das der Sommer so mit sich bringt. Und das solltest Du auch tun. Niemand muss erst krank werden, um die schönen Kleinigkeiten wieder so schätzen zu lernen. Die Fülle ist da, freu Dich jeden Tag daran!

Aus dem Vollen zu schöpfen und sich nichts abgehen zu lassen, hinterlässt aber auch an gesunden Menschen wie mir (es ist so schön, sich wieder als gesund wahrzunehmen, deswegen muss ich das auch dauernd erwähnen… ;-)) Spuren. Normalerweise achte ich sehr darauf, mich körperlich und emotional in Balance zu bringen, aber im Sommer kehrt immer der Schlendrian ein.

Statt Ausgeglichenheit gibt es dann gern und schnell von allem viel zu viel oder viel zu wenig.

Letzte Woche war ich mit meiner Frau zu unserem fünften Hochzeitstag auf einem Kurzurlaub. Es war großartig. Aber Urlaub bedeutet bei mir auch immer, dass alles anders ist als normal. Ich habe zum Beispiel in der Früh absolut keinen Hunger. Und ich habe aufgehört, mich zum Frühstücken zu zwingen, weil ich mich wohler fühle und meine Verdauung besser funktioniert, wenn ich erst mittags etwas esse. Aber letzte Woche waren wir in einem Hotel mit hervorragendem Essen und inkludiertem Frühstück. Alles, was Herz und Magen begehren könnten, im Überfluss. Da kann ich dann auch nicht daneben sitzen und nichts essen. Außerdem muss es dann auch ein Kaffee sein – oder zwei – und das Stück Käse und das Croissant zum Abschluss rutschen dann auch noch rein, obwohl der Magen schon lange „Stopp!“ schreit, und ich weder Weizen noch Milchprodukte und schon gar kein Koffein gut vertrage.

Das gleiche Desaster dann am Abend. Es gab Haubenküche. Sieben Gänge. Und dazu dann Rose-Sekt zum Aperitiv, Wein zum Essen, und hintennach noch einen Cocktail oder einen Zirbenschnaps. Weils so herrlich ist. Und so gut schmeckt. Am Heimweg haben wir dann noch einen Abstecher zu Freunden an den Attersee gemacht. Dort gab’s dann den ganzen Tag Campari am Steg und Eis bis zum Abwinken.

Ich werde mir das Genießen nie verbieten.

Aber nach nichteinmal einer Woche hatte ich Sodbrennen, Völlegefühl, Blähungen, bin jede Nacht aufgewacht und konnte für Stunden nicht mehr einschlafen. Und wenn ich ehrlich bin, bin ich – körperlich – schon einmal erholter aus dem Urlaub nach Hause gekommen. Ein saurer Magen, Verdauungsbeschwerden, nachts wach zu liegen und tagsüber müde zu sein sind generell Beschwerden, die ich – meinem sommerlichen Lebensstil geschuldet – in der warmen Jahreszeit eher öfter habe.

Und deswegen habe ich auch so meine Tricks und Kniffe entwickelt, damit sich so ein Urlaub – oder eben der ganze Sommer – nicht nachhaltig schlecht auf mein Wohlbefinden auswirken.

Meine Summer-Life-Feelgood-Tipps:

Nie mehr ohne mein Zitronenwasser!
Das erste, was ich morgens zu mir nehme, ist warmes Zitronenwasser. Zitronensaft wirkt im Körper basisch und ist herrlich angenehm, wenn man einen sauren Magen hat. Außerdem kurbelt es den Stoffwechsel an und unterstützt die Verdauung. Die morgendliche Dusche von innen sozusagen. Heißes Wasser und Zitronensaft gibt es in jedem Hotel. Und wenn es einmal doch nicht möglich ist, habe ich immer ätherisches Zitronen-Öl dabei, das ist ein guter Ersatz.

Bewegen, bewegen, bewegen!
Diesen Punkt zu beachten, fällt mir meistens nicht schwer. Spätestens nach zwei Tagen kann ich ohnehin nicht mehr nur herumliegen oder –sitzen, dann fehlt mir die Bewegung und ich fühle mich steif und unwohl. Wenn es draußen heiß ist, muss man das mit dem Bewegen aber meiner Meinung nach auch nicht übertreiben. Versuchs doch morgens mit einem Spaziergang um den See oder ein paar Sonnengrüßen! Wie wärs mit Schwimmen, statt nur zum Abkühlen ins Wasser zu gehen? Und ich liebe auch eine Runde Yoga vorm Abendessen.

Magenenergie aktivieren!
Einer meiner Lieblings-Strömgriffe, wenn ich Sodbrennen habe oder wegen zuviel und zu spätem Essen nicht schlafen kann, ist der erste Griff vom Magenstrom. Dazu legt man die Finger der einen Hand an die Wange – direkt unters Jochbein. Und die Finger der anderen Hand auf der gleichen Körperseite direkt unters Schlüsselbein. Meistens begint mein Magen sofort zu gluckern und fühlt sich nach kurzer Zeit viel entspannter an.

Mit ZenGest die Verdauung harmonisieren!
Einer meiner liebsten Tricks bei Blähungen und Völlegefühl ist die dōTERRA Ölmischung ZenGest aus den ätherischen Ölen Ingwer, Fenchel, Pfefferminze, Anis, Kümmel, Koriandersamen und Estragon. Ich gebe sie mir im Sommer prinzipiell beim Schlafengehen auf die Fußsohlen. Bei Bedarf kann man aber auch untertags jederzeit nachlegen, sich die Mischung mit Öl verdünnt auf den Bauch reiben oder mit einem Tropfen ZenGest und etwas Honig einen wunderbaren Verdauungstee zubereiten.

Entgiften!
Besonders dann, wenn ich mir ein paar Gläser Wein oder den ein oder anderen Cocktail genehmigt habe, meldet sich in der Nacht meine Leber. Von 02:00 bis 04:00 Uhr früh ist Leberzeit, und nach Alkoholkonsum (oder zu spätem zu schwerem Essen) wache ich genau in dieser Zeit auf und kann dann lange nicht mehr einschlafen. Ich habe mir angewöhnt, diese gewonnenen Nachtstunden zum Entgiften zu verwenden. Ich trage mir die dōTERRA Entgiftungs-Mischung Zendocrine auf die Fußsohlen auf und ströme den ersten Griff vom Leber-Strom. Dazu die Finger der einen Hand hinterm Ohr von unten an den Schädelknochen legen. Die Finger der anderen Hand auf der gegenüberliegenden Körperseite unters Schlüsselbein. Auch da spüre ich meistens ganz schnell eine Erleichterung und schlafe auch schneller wieder ein.

Zwischendurch ein oder zwei Detox-Tage einlegen!
Wenn ich vom Urlaub nach hause komme oder auch daheim zwischendurch an regnerischen Tagen tue ich mir etwas Gutes, indem ich mal alle Genussmittel weglasse. Ich trinke dann ausschließlich Wasser (immer ohne Eis!) oder Kräutertee (am liebsten Käsepappel für der Magen, Frauenmantel für Hormone und Verdauung und Goldrutenkraut zum Entwässern). Zum Essen gibt es – je nach „echtem“ Hunger – zwei- bis dreimal am Tag Kitchari. Dieses Detox-Food habe ich in Indien bei meiner Yoga-Lehrer-Ausbildung kennengelernt und vor kurzem wiederentdeckt. Es ist ein Eintopf aus Reis, Linsen, Gemüse und vielen wohltuenden Gewürzen und Kräutern. Ich bereite gern eine größere Menge nach dem Rezept von Angelika von @genussfreudig zu, und fülle das Kitchari portionsweise in Schraubgläser. Dann brauche ich nicht ständig zu kochen, sondern an heißen Tagen dieses Wohlfühl-Essen bloß mit einem Schluck kochendem Wasser verrühren und lauwarm genießen. Schmeckt himmlisch und macht einen flachen Bauch 😉

Wenn ich alle diese Tipps konsequent beherzige – und das schaffe ich ganz easy sogar in meiner Lass-alles-los-und-genieße-Zeit im Sommer – dann bin ich bzw. bringe ich mich ganz schnell wieder in meine Mitte und der nächsten Sommer-Ausschweifung steht nichts mehr im Weg. Hast Du auch Sommer-Wohlfühl-Tricks für Körper und Geist? Dann verrat sie mir und ich teile sie gern mit der Community. Danke! Und einen schönen Sommer!

Foto von Claudia Hofmeister

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