Über den Stress der nicht getroffenen Entscheidung
Wie treffen wir Entscheidungen? Wann treffen wir sie? Und können wir uns überhaupt entscheiden? Diese Fragen hab ich mir in letzter Zeit öfter gestellt. Persönlich tu ich mir nämlich manchmal total schwer damit. Ich bin mir oft total unsicher und das macht mir riesigen Stress. Und eines gleich vorweg: Listen mit Pros und Contras helfen gar nicht. Das Plus und das Minus aufzuschreiben, auch wenn dann eine Liste länger ist als die andere, ändert nichts an dem Gefühl der Ratlosigkeit in mir drin.
Sich nicht zu entscheiden hat natürlich Folgen. Die Agenda wird immer länger, die Menschen, die auf unsere Entscheidung warten, immer ungeduldiger. Der Druck wird immer größer, die gefühlte Gefahr, sich falsch zu entscheiden wächst ebenso. Nicht selten endet das in völliger Überforderung. Oft trifft dann jemand anderer eine Entscheidung. Und obwohl der aufregende Job dann weg ist, es schon wieder so läuft, wie es der Businesspartner für richtig hält, man aus der Urlaubsplanung des Partners ausgeschlossen wird oder am Wochenende mal wieder allein herumsitzt, fühlt es sich kurz gut an. Wisst ihr warum? Weil man dann niemanden mehr enttäuschen kann.
Keine Frage der Intelligenz.
Ja, tatsächlich. Wenn man sich nämlich nicht entscheiden kann, liegt das nie daran, dass man nicht schlau genaug ist. Einer der intelligentesten Menschen, die ich kenne, hat ein echtes Problem damit, Entscheidungen zu treffen. Und sein in meinen Augen brilliantes Gehirn wird ihm dabei auch nicht helfen. Mehr oder länger oder intensiver über die Möglichkeiten nachzudenken bringt null. Denn der Kopf liefert nicht die Informationen, die wir brauchen.
Gute Entscheidungen treffen wir nämlich immer und ausschließlich mit dem Gefühl, dem berühmten Bauchgefühl. Und aus meiner Sicht gibt es zwei Gründe dafür, den eigenen Bauch nicht zu spüren, sozusagen keinen Zugang zur eigenen Intuition zu haben.
Entscheidungskiller Stress.
Der eine Grund ist Stress. Wenn wir zu viel um die Ohren haben, dauernd machen und tun, nie zur Ruhe kommen, ist es schwer, Zugang zum Bauchgefühl zu bekommen. Denn in diesem Dauerstress sind wir mit unserer Aufmerksamkeit dauernd „draußen“. Und um ein Gefühl zu spüren, muss man „drinnen“ sein, in sich. Ich finde, man kann das damit vergleichen, immer vor der Haustür zu stehen und entscheiden zu müssen, obs drinnen in der Wohnung zu warm oder zu kalt ist. Wie soll das gehen?
Es gibt aber auch Menschen, die total eingespannt sind, die jeden Tag hundert Entscheidungen treffen müssen, die von außen betrachtet Mega-Stress haben, die aber gar kein Problem damit haben, sich zu entscheiden, sogar gegen großen Widerstand. Und das bringt uns zum zweiten, noch viel wichtigeren Grund, der sogar dazu führt, dass wir gestresst und überfordert sind. Und das ist eigentlich etwas total Schönes: unser Herz.
Die vermeintliche Gefahr zu enttäuschen.
Meiner Meinung nach der wichtigste Grund, beim Entscheiden zu scheitern, ist die Angst, jemand anderen zu enttäuschen. Die Eltern wünschen sich, dass das Kind Karriere macht? Natürlich tun wir uns dann schwer dabei, uns für den schlechtbezahlten Job zu entscheiden, der eigentlich viel spannender wäre. Der Partner wünscht sich mehr Zeit mit uns? Natürlich ist es dann schwierig, sich für einen Ausflug mit einem Freund oder Zeit für sich allein zu entscheiden. Und wenn erst Kinder im Spiel sind, die man natürlich glücklich machen möchte, bleibt das, was man sich selbst vielleicht wünscht, ganz schnell auf der Strecke. Das kann sogar dazu führen, dass man keine Ahnung mehr hat, was man selbst wirklich wollen würde, weil man die eigenen Wünsche, das was einem das eigene Herz sagt, gewohnheitsmäßig immer wegschiebt und als nicht so relevant beurteilt.
Aber was tun in einer solchen Situation? Mir persönlich hat Impuls-Strömen total geholfen, wieder Zugang zu mir, meinem Bauchgefühl, meinem Herzen zu bekommen. Allein die tiefe Entspannung, die einsetzt, wenn man sich strömen lässt, hat bei mir dazu geführt, dass ich wieder mehr „drinnen“ war und wieder ins Spüren gekommen bin. Und nach und nach hab ich wieder gefühlt – gewusst – was mich selbst glücklich machen würde.
Impuls-Strömen schafft Raum und Klarheit.
Durchs Strömen hab ich auch genug Abstand zu meinen Fragen und Problemen bekommen, um zu erkennen, dass ich nicht zum Egoisten werden muss. Dass es total schön ist, ein großes Herz zu haben und sich zu wünschen, dass alle Menschen, die einem wichtig sind, glücklich sind. Dass es total schön ist, seine Lieben glücklich machen zu wollen. Ich weiß aber jetzt auch mit jeder Faser und vollster Überzeugung, dass mein eigenes Glück und das meiner Lieben kein Entweder-Oder ist.
Meine Eltern sind am glücklichsten, wenn ich glücklich bin. Meine Beziehung macht es nicht glücklicher, mich selbst sogar unattraktiv und unleidlich, wenn ich nicht auch mal sage, was ich mir selbst wünsche. Ich habe zwar keine Kinder, aber ich bin davon überzeugt, dass ein Kind, wenn es mal groß ist, niemals sagen wird: „Danke Papa, dass du ein unglückliches Leben geführt hast.“ Kinder haben doch auch lieber glückliche Eltern, die gut drauf sind, statt welche die total gestresst, überarbeitet, überfordert und irgendwann dadurch krank und nicht mehr für sie da sind.
Ich bin diesen Weg gegangen. Er war nicht immer leicht, und ganz oft kostet es mich auch heute noch Kraft und Überwindung, mich zu entscheiden. Aber mit dem Impuls-Strömen habe ich ein Instrument gefunden, mit dem ich immer wieder Zugang zu meinem Herzen finde, meine Intuition „schule“ und Abstand schaffe um klarer zu sehen. Und wenn ich das kann, dann kannst Du das auch. Wenn Du möchtest, begleite ich Dich gern auf dem Weg.
Foto von Pablo García Saldaña auf Unsplash
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