Von der Liebe, Wippschaukeln und kräftigen Plätzen
In einer sehr erhellenden Stunde letzte Woche, habe ich erzählt bekommen, dass man sich Beziehungen wunderbar wie eine Wippschaukel vorstellen kann. Man selbst sitzt an einem Ende, jemand anderer am anderen Ende. Solange beide auf ihren Seiten bleiben, ist alles wunderbar in Balance. Manchmal geht’s rauf, manchmal geht’s runter, aber es ist die einzige Möglichkeit, dass sich eine Beziehung in der Waage halten kann.
Manchmal aber glauben wir, irgendwie sein zu müssen, irgendetwas tun zu müssen – damit wir geliebt werden, damit der andere gut versorgt ist, damit wir wertgeschätzt werden, damit der andere glücklich ist. Wir verlassen unsere Seite der Wippe und begeben uns zum anderen hin. Aus Liebe, natürlich!
Wenn’s außer Balance gerät.
Und ich glaube, es ist offensichtlich, ich bräuchte es schon gar nicht mehr zu schreiben: Das ist natürlich kontraproduktiv. Die Wippe kippt. Die Beziehung gerät außer Balance. Und das ist weder für einen selbst gut, noch für den anderen, schon gar nicht für die Beziehung.
Trotzdem passiert das relativ leicht, denn man will ja etwas Gutes, wenn man seine Seite der Wippe verlässt. Aber mit der Zeit verliert man sich selbst. Es wird anstrengend, angespannt, Konfliktpotenzial entsteht, oft weiß man gar nicht warum und woraus.
Sehr hilftreich ist dann natürlich, wenn man jemanden hat, der das erkennt und es einem sagt. In einer solchen Phase meines Lebens habe ich das Impuls-Srömen für mich entdeckt und mich auf der Reise zurück auf meine Seite der Wippe, zurück zu mir selbst, begleiten lassen. Seither habe ich viel gelernt, aber natürlich passiert es auch mir noch immer, dass mich die Liebe wieder hinübertreibt zur anderen Seite.
Hilfsmittel, um bei sich zu bleiben.
Und abgesehen davon, mir dann selbst mal eine Strömsitzung oder zwei zu gönnen, habe ich mich heute auch an etwas erinnert, das mir immer sehr dabei hilft, mich auf meiner Seite, bei und in mir wohlzufühlen: mein Kraftplatz. Kennt ihr das? Das ist ein Ort, der nur in meinem Kopf existiert, an dem ich ganz allein bin, an dem alles gut ist, ich mich sicher, aufgehoben, frei und unabhängig fühle. Ich weiß ganz genau, wie es dort aussieht, wie es richt, welche Temperatur dort herrscht, ob der Wind geht oder die Sonne scheint.
Wenn ich die Augen schließe und mich dort hinbegebe, dann spüre ich sofort, wie ich ganz bei mir bin. Wie es ganz leicht wird um mein Herz, wie meine Atmung tiefer und ruhiger wird, und meinstens formt sich nach kurzer Zeit auch von ganz allein ein Lächeln auf meinen Lippen. Und in Situationen, in denen es mir nicht so gut geht, brauche ich mich nur an meinen Platz zu begeben, und es geht mir besser. Weil ich spüre, wie es ist, ganz ich zu sein. Und das hilft mir dabei, auch mit offenen Augen und im wirklichen Leben wieder ganz ich selbst zu werden.
Ich war schon länger nicht mehr an meinem Kraftplatz. Das wird sich aber jetzt ändern. Ich werde dort wieder öfter hingehen. In der Früh nach dem Aufwachen, am Abend vor dem Einschlafen, und auch zwischendurch immer wieder. Probiet es doch auch einmal aus, es ist ganz wunderbar.
Foto von Simon Migaj auf Unsplash
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