Von sich schließenden Türen und was sie einem öffnen
Das mit dem Vertrauen ist so eine Sache. Nicht bei Menschen, ich bin jemand der grundsätzlich das Gute in jedem Menschen sieht, und vielleicht bin ich manchmal sogar ein bisschen naiv in dieser Hinsicht. Nein, ich meine das Vertrauen darauf, dass sich im Leben alles fügt, alles gut wird. Das ist schwierig.
Ich glaube, das kann jeder nachvollziehen, weil jeder schon mal erlebt hat, dass Dinge sich verändern. Ja, wenn wir ehrlich sind, verändert sich ständig etwas. Mein neuer Beruf bringt das zum Beispiel ganz massiv mit sich. Früher war ich angestellt. Da wusste ich zwar auch nicht immer, welchen Wahnsinn mir der Tag bringt, aber ich wusste, ich gehe in der Früh hin, am Abend (oder in der Nacht) gehe ich nach Hause, und am Ende des Monats wird eine fixe Summe Geld aufs Konto überwiesen.
Veränderung und Ungewissheit.
Das ist jetzt nicht mehr so. Ich bin für Firmenyoga gebucht, und von heute auf morgen abbestellt, ich gebe einen Kurs, Teilnehmer sind angemeldet, melden sich kurzfristig wieder ab, der Kurs kommt nicht zustande. Ob ich heute Abend eine Yoga-Klasse halte? Kann ich jetzt noch nicht sagen. Für diese Woche habe ich mehrere Ström-Sitzungen vorgemerkt, aber wer weiß schon, ob nicht jemand krank wird. Am Ende des Monats ist dann natürlich mal so und mal so viel Geld am Konto.
Das ist schon sehr ungewohnt für mich und ich musste und muss noch immer an mir arbeiten, nicht zwischendurch die Nerven zu verlieren. Dabei zeigt mir die Erfahrung, dass das eigentlich gar nicht notwendig ist. Es sagen plötzlich alle ab? Ich merke, dass ich tatsächlich grade mehr Zeit für mich brauche. Eine Firma beschäftigt mich nicht weiter für Yogastunden im Betrieb? Es meldet sich postwendend jemand anders. Ich schwörs Euch, so passiert es.
Aufhören um anzufangen.
Aber natürlich bleibt die Ungewissheit, obwohl man schon die Erfahrung gemacht hat, dass für jede zugehende Tür eine andere aufgeht, und es sich nicht lohnt, an Dingen festzuhalten, wenn sie nicht mehr passen. Ich bin neugierig, habe Lust am Ausprobieren, mir fallen immer wieder neue Dinge ein, die ich eh nur machen kann, wenn ich was anderes weglasse. Insofern muss ich eigentlich dankbar sein dafür, dass Menschen ab und zu absagen oder mich nicht weiter buchen.
Trotzdem ist es noch schwer für mich, darauf zu vertrauen, dass alles gut wird. Der Wunsch nach Sicherheit ist noch ein bisschen größer als meine Freude an der Freiheit. „Sicher“ bin ich eben gewohnt von früher, auch meiner Kindheit. Aber Freiheit ist spannender und macht mich glücklicher. Deswegen werde ich ab sofort versuchen, auf Absagen nicht mit „Oh je…“ zu reagieren, sondern mit „Oh, was mach ich mit der freigewordenen Zeit…?“. Und schön ist, dass es genau solche Prozesse sind, die man mit Impuls-Strömen so wunderbar unterstützen und begleiten kann.
Foto von Annie Spratt auf Unsplash
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