Wenn man mit Menschen über das Prinzip Ursache und Wirkung spricht, fällt ganz schnell der Satz: „Jetzt soll ich an meiner Krankheit auch noch selber schuld sein!?!“ Was ist das eigentlich? Wieso wird immer und überall als erstes ein Schuldiger gesucht?

Ich hab’ bereits in einem früheren Blogposts über das Thema Ursache und Wirkung geschrieben. Heute möchte ich das Thema nochmal vertiefen, weil ich es so wichtig finde.

Dieses ständige Verteilen der Schuld, wo kommt das her? Hat es etwas mit der Kirche zu tun? Mit dem Glauben, dass wenn man sich nicht „recht“ verhält, Vergeltung auf einen wartet – wenn nicht auf Erden, dann spätestens in der Hölle? Und daraus resultierend glauben wir, dass Krankheit oder Tod diese Vergeltung sind, etwas Böses, das man mit aller Kraft bekämpfen muss?

Ich weiß es nicht. Aber was ich weiß ist, dass das Leben noch niemand überlebt hat. Jeder Mensch wird einmal seinen Körper verlassen – die einen früher, die anderen später. Ich verstehe, wenn man beim Tod von jungen Menschen oder beim Ausbruch einer Krankheit nach den Ursachen fragt. Nur so kann man verstehen, dazulernen und durch das Durchleben der Wirkung die zugrundeliegende Ursache wieder auflösen. Im Krankheitsfall so vielleicht auch wieder gesund werden.

Aber wozu nach einem Schuldigen suchen? Es bringt niemanden von den Toten zurück. Es macht niemanden gesund. Es hilft nicht beim Verstehen und sich Weiterentwickeln. Es macht nur negative Emotionen, setzt erneut ohnmächtige Ursachen, für deren Wirkungen wir dann wieder einen Schuldigen brauchen. Wie sinnlos…!